Pressetext  Herbstsymposium 2024

„Klimawandel – Sackgasse oder Chance?“

Beim diesjährigen Herbstsymposium des Vereins Bewegung Mitmensch mit dem brandaktuellen Thema „Klimawandel – Sackgasse oder Chance?“ referierte die Grand Dame der österreichischen Klimaforschung Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb vor etwa 150 Interessierten. Das Publikum war von den Ausführungen der hochkarätigen Vortragenden sehr beeindruckt. In zwei Vorträgen wurde Hintergründe und Auswirkungen der aktuellen Klimaveränderungen auf unsere Umwelt und lokale sowie globale soziale Veränderungen dargestellt. Das Ensemble „Trio Rubato“ umrahmte das ernste Thema mit harmonischen Musikstücken aus der Barockzeit.

Der große Pfarrsaal in Mistelbach war fast bis zum letzten Platz gefüllt, um zwei Vorträge der renommierten Meteorologin und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb zum Thema Veränderung des Klimas mitzuerleben. Stadtpfarrer Johannes Cornaro war ebenso unter den Anwesenden wie Bürgermeister Stubenvoll, Vizebürgermeister Reiskopf und Stadträtin Pürkl für die Stadtgemeinde.

Im ersten Vortrag stellte die Vortragende zunächst Ausmaß und Ursachen der gegenwärtig schon sehr deutlich wahrnehmbaren Veränderungen am weltweiten Klima dar und spannte den Bogen dabei von lang zurück liegenden Zeiten bis zu den zu erwartenden Szenarien am Ende des 21. Jahrhunderts. Interessant war dabei auch die globale Darstellung über die Verursacher von Treibhaus-Effekten und die dem zugrundeliegenden stark schwankenden Emissionen pro Person. Eindrucksvoll wurden auch die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Bevölkerung unseres Planeten dargestellt. Dabei zeigte sich, dass gerade jene Menschen von den negativen Entwicklungen am stärksten betroffen sein werden, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Thematisiert wurde auch die Bedeutung von Kriegen auf den CO₂ -Ausstoß. Ebenso die zu erwartenden klimabedingten Migrationsbewegungen und absehbare Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt.

Der zweite Vortrag befasste sich mit der Verantwortung unserer Gesellschaft zur raschen Reduktion der Emission von Treibhausgasen, wobei der Schwerpunkt darauf lag, welchen Beitrag wir gesellschaftspolitisch dazu leisten können und welche Korrekturmaßnahmen erforderlich sein werden. Als wichtige Maßnahmen wurden hier Minderung der Emissionen, Geo-Engineering und Anpassungsmaßnahmen an sich veränderte Lebensräume genannt. Die Wissenschaftlerin betonte die unabdingbare Reduktion des CO₂-Ausstoßes um 50 % bis 2030 und bis 2050 auf null, um gute Chancen auf die Einhaltung des 1,5°C-Zieles zu wahren. Dies könne u.a. durch Umstieg auf erneuerbare Energiequellen, Steigerung der Energieeffizienz und Vermeidung nicht erforderlicher Emissionen erreicht werden. Aber auch durch Umdenken im Bereich des Wirtschaftens, unserer Ernährung und sozialpolitischen Belangen könnten wir als Teile der Gesellschaft wertvolle Beiträge zum Klimaschutz leisten! Wenn wir eine Trendwende im eigenen Verhalten erreichen wollen, empfiehlt Kromp-Kolb, die persönlichen Verhaltensweisen zu hinterfragen und Lebensstandard für Lebensqualität einzutauschen. Konkrete Schritte wären hier bewussteres Einkaufen, sparsameres Wohnen und gesündere Fortbewegung. Weiters käme es darauf an, sich bewusst zu informieren und diese Erkenntnisse auch weiter zu vermitteln.

Die abschließende Diskussionsrunde nutzten die interessierten Anwesenden, um ergänzende Fragen zum Thema vorzubringen und kompetente Antworten und Einschätzungen dazu zu erhalten. Beim gemütlichen Ausklang wurden bei Brot und Wein Gedanken und Überlegungen dazu lebhaft ausgetauscht.

Ein Filmbericht steht auf YouTube unter folgendem link zur Verfügung: 

https://www.youtube.com/playlist?list=PLr-u7HZdlPRRcKKCK2cOh-GjeExPDhB9b

Fotos: © Bewegung Mitmensch