Rückblick auf unser 10. Pfingstsymposium.
Dr. Mathilde Schwabeneder: Während Europa sich damit plagt, geflüchtete
Menschen „hin und her zu schieben“ und sich die Politik damit brüstet,
Fluchtrouten zu schließen, nehmen andere Länder, die sich zum Teil selbst
in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden, eine Vielzahl an Geflüchteten
auf:
Der Libanon mit 6 Mio. Einwohnern beherbergt derzeit 1,6 Mio.
Flüchtlinge.
In Afrika haben Staaten wie Äthiopien und Uganda gemeinsam
1,8 Mio. Menschen aus ihren Nachbarländern aufgenommen.
Es ist ethische Verpflichtung, Menschen in Not zu helfen. Darüber hinaus
haben bereits Teile der Wirtschaft in Deutschland und Österreich erkannt,
dass Zuwanderung eine Chance ist, Akzente gegen Überalterung und
künftigen Arbeitskräftemangel zu setzen, so Mathilde Schwabeneder.
Univ.-Prof. Dr. Paul M. Zulehner: Angst sei ein wichtiges Gefühl des
Menschen, das leider vielfach manipulativ eingesetzt wird. Ausgehend von
der Frage, warum Menschen auf krisenhafte Informationen so
unterschiedlich reagieren, erklärte er, dass Abwehr und Zuversicht
wesentlich vom Ausmaß bestehender Ängste abhängen.
Je mehr Angst, desto mehr Abwehr - je mehr Zuversicht, desto weniger
Angst.
Als besonderes Problem stellte er die Entsolidarisierung und den Egoismus
aufgrund von Ängsten dar. Damit Probleme tiefgreifend gelöst werden
können, sei eine Politik des Vertrauens notwendig.
Prof. August Schmölzer, bekannter Schauspieler aus Film und Fernsehen
sowie Autor, beeindruckte das Publikum mit berührenden Texten aus
seiner und Axel Cortis Feder.
Foto: © Bewegung Mitmensch